Thursday, October 20, 2005

Gottesdienst und Sternzeichen

Gottesdienst

Der Gottesdienst war sehr schön. Der Kindergartenchor sang; ein Bild von der Frau Mählrich war aufgestellt. Auch die Birgit war da, aber leider hat sie nur noch ein Bein. Das andere hat sie verloren. Ich mag die Birgit aber immer noch. Die Simone hat besonders schön gesungen. Glaub ich. Weil man sie gut rausgehört hat. Sie hat einen Turban aufgehabt, weil sie von Mauerstücken am Kopf getroffen worden ist. Mir ist nichts passiert. Bald hat die Simone auch Geburtstag; sie ist nämlich ein Krebs.
Lustig war auch, daß der Pfarrer gestolpert ist. Und einem Ministrant ist schlecht geworden, der war ganz grün vom Weihrauch.


Sternzeichen Krebs

Das astrologische Symbol für unsere weiblichen, introjektiven Elemente schlechthin ist der Mond und sein Zuhause, das Sternzeichen Krebs. Mondbetonte Menschen (Aszendnet Krebs oder Mond am Aszendenten u.ä.) und Krebse haben eher mit einem Zuviel an Gefühlen, Launen und Stimmungen zu kämpfen - was natürlich in spezifisch abgwandelter Form auch für die anderen beiden Wasserzeichen Skorpion und Fische gilt.

Wir beginnen mit der Rückbesinnung auf uns selbst und und begeben uns in das Reich des Krebses. Und hier beginnt eine ganz neue Dimension, die wir als Gefühl bezeichnen. Wir machen die Tür hinter uns zu, lassen keinen Zeitschriftenwerber mehr hinein, und überhaupt die böse Welt wird ausgeschlossen. Wir "fühlen uns wohl" in unseren Träumen, unseren Phantasien, in unseren eigenen, vier Wänden.
Wir legen den Rückwärtsgang ein und besinnen uns auf uns selbst, auf unsere inneren und auch familiären Wurzeln.

Besonders viel mit diesem Innenleben haben natürlich die im Krebs Geborenen zu tun. Ihrem seelischen Variantenreichtum zu folgen heisst heute Wildwasserfahrt, morgen Waten im Sumpf und übermorgen trostlose Dürre.
Wie ihr Gestirn der Mond sind Krebse wandlungsfähiger als ein Chamäleon. Krebse können mit sehr sehr viel Energie und Phantasie auf ihre Umgebung einwirken, doch ihr eigentliches Reich sind die weitverzweigten Höhlen ihrer Empfindungen. Sie lauschen dem Wachsen ihrer inneren Wurzeln manchmal so sehr, dass neben ihnen eine Bombe explodieren könnte und sie nicht das Geringste merken.
Bei Krebsen geht die Speise Umwelt sozusagen unzerkaut in den Magen. Sie nehmen das Geschehen um sich herum meist unter Umgehung ihres Denkapparates auf, sie speichern keine Gedanken oder trockenen Daten. Sie nehmen Bilder auf, die auf einen inneren Spiegel treffen und mit Stimmungen und Erinnerungen vermengt wieder ans Tageslicht drängen. Wie eine aufgenommene Tatsache dann neu erscheint ist eine Frage dessen, ob und vor allem wie ein Krebs eine ähnliche Situation in seiner Vergangenheit schon einmal erlebt hat.
Krebse sammeln im Laufe ihres Lebens eine Unzahl von Präzedenzfällen, die es ihnen erlauben, auf bestimmte Situationen zu reagieren. Da sie über ein weiches bis empfindsames Gemüt verfügen, fällt es ihnen oftmals schwer, bei zweimalig herantretenden Aufgaben alte Ängste und Schreckeindrücke zu vergessen und vorbehaltlos offen zu reagieren.
Krebse sind sehr mit ihrer Vergangenheit beschäftigt. Es braucht nur der Schatten einer schlechten Erinnerung aufzutauchen, und schon ist der Krebs hinter seiner schützenden Schale in Deckung gegangen - und diese ist mitunter schwerer zu knacken als die Chinesische Mauer.
Eingeschnappte Krebse sind ein Übel für sich. Hinter ihrem Panzer kultivieren sie ihre Ängste und Launen, spielen den ewig Benachteiligten und vom Schicksal Gebeutelten und können dadurch die Hypochonder schlechthin und der wandelnde Weltschmerz sein. In solchen Lagen lässt man Krebse am besten alleine, bis sie wieder zu sich gefunden haben. Sie lassen sich oft bis auf den Grund ihrer Seele fallen, schmurgeln dort vor sich hin, um sich dann schliesslich wieder mit neuer Kraft in Richtung Oberfläche abstoßen zu können. Oder sie wandeln auf ihrem inneren Meeresboden solange unerkannt von allen anderen umher, bis sie freundlichere Weidegründe entdeckt haben.
Um Krebsen auf ihren inneren Spaziergängen folgen zu können, sind Kompasse ganz besonderer Art nötig. Mit dem normalen, analytischen oder gar logischen Denkvermögen ist ihnen nicht beizukommen. Ihre Aktionen sind im einzelnen oft verschwommen und unklar, und sie tun sich oft schwer damit, ihrer ausgeprägten Phantasie eine fassbare Gestalt zu verleihen.
Ihr moralischer Mut ist meist größer als ihr Durchsetzungsvermögen. Der in der Phantasie erlebte Sprung vom 10-Meter-Turm entpuppt sich oft nur als todesmutiger Sprung von der Teppichkante. Dabei haben sie eigentlich Kraft ohne Ende, sie brauchen nur etwas länger und verzagen dann, wenn es nicht schnell genug geht oder sie von ihrer Umwelt mit Missachtung gestraft werden.
Krebse, die sich nicht nach Enttäuschungen vollkommen in ihr Kämmerlein zurückziehen, sind wie die Kraft des Meeres, oder aber: Steter Tropfen höhlt den Stein. Ein Krebs, der sich selbstüberzeugt an einer Sache festgebissen hat, ist so leicht nicht wieder abzuschütteln - im Guten wie im Bösen.
Letzteres kann vor allem bei in die Brüche gegangenen Beziehungen echt lästig sein. Vor allem Krebsmänner laufen oft mit der Nabelschnur in der Hand herum und suchen einen mütterlichen Rückhalt, an den sie sich fest anketten können. Back to the roots. So schwer sie wieder loszuwerden sind, so schwer tun sie sich damit, ihre Beute auch entschlossen zu packen.
Aus Angst, dass ihre Gefühle verletzt werden könnten, schleichen Krebse bei Annäherungsversuchen wie um den heissen Brei herum. Dafür allerdings ist ihr Einfallsreichtum mitunter erstaunlich. Aus Tarnungsgründen tauchen sie heute lautlos und unerkannt aus der nächsten Wolke auf, wodurch der Blick des Betrachters auf den Himmel abgelenkt wird. Während der Krebs dann aber schon dabei ist, im Rücken seines Opfers aus dem nächsten Gully aufzutauchen.
Gerade, weil Krebse so viel mit ihren Stimmungen zu kämpfen haben, sind sie durch eine Art Notwehrprogramm auch diejenigen, die am Härtesten mit Gefühlen umgehen können. Sich mit einem enttäuschten Krebs anzulegen, ist oft nicht besser als einer Kübel Eiswürfel in die Hose geschüttet zu bekommen. Wenn jemand mit schneidender Härte anderer Menschen Gefühle abfertigt, so könnte dies ein Krebs sein. Auch wer ihnen unechte Gefühle vorspielt oder mit hohlem Sentimentalismus daherkommt, beisst auf Granit.
Freunde von Traurigkeit sind viele Krebse allerdings nicht unbedingt. In ihrer Jugend sind sie nicht gerade die Lustmolche des puren Sexus wegen. Um ihren Gefühlsreichtum zu vermehren, gleiten sie gerne auf unterschiedlichen Strängen der Zuwendung entlang. Hat sich allerdings ihr qualliges Innenleben im Laufe der Jahre gefestigt, so können sie zu den rigorosesten Hütern von Moral, Ordnung und Parteidisziplin werden (Herbert Wehner).
Und dann gibt es noch den Krebs, der vor allem in alten Astrologiebüchern zu finden ist: Aus lauter Angst und Weltenschmerz verkriecht er sich in einer unauffälligen Anpassungsrolle, wird häuslich und hütet seine Schätze wie seine Launen. Er lässt nichts an sich herankommen und schon gar nichts aus sich herauskommen. Der Preis dafür sind dann Magengeschwüre und eingefrorenen Gesichtszüge. Solche Krebse gehen zum Lachen in den Keller, und wenn sie öffentlich beim Lachen gesehen werden, ist das schon ein echtes Ereignis.

Viele Krebse sind Spätentwickler, es ist also ein absolutes elterliches Übel, sie zu früh festlegen zu wollen. Wie in anderen Bereichen auch dauert ihre berufliche Entwicklung zur Selbständigkeit etwas länger.
Sind sie jedoch festgelegt worden und dazu noch in behaglichen und geordneten Verhältnissen untergekrochen, so kommen sie nur schwer aus ihrem Trott wieder heraus. Nicht nur aus diesem Grunde herrscht dann eine Diskrepanz zwischen der täglichen Realität und dem Traumberuf; der Absprung fällt Krebsen immer schwer, und so schaffen sie es nicht, den Berufsweg einzuschlagen, der ihnen eigentlich genehm wäre.
Als Arbeitnehmer sind Krebse bei vielen Chefs gerne gesehen, denn egal ob eine Arbeit zu ihnen passt oder nicht, sie müssen sich mit dem Getanen voll identifizieren und mit Leib und Seele bei der Sache sein. Dies bewirkt allerdings auch in überdurchschnittlicher Häufigkeit das Phänomen der Arbeit, die einen bis in den Schlaf verfolgt und sei es nur das rüpelhafte Verhalten eines Kollegen, welches mit dem Krebs überhaupt nichts, mit der schlechten Laune des anderen aber umso mehr zu tun hatte.
Aus dem Grunde der vollen Identifikation mit der Arbeit sind Krebse als Chefs oder Vorgestzte natürlich umso gefürchteter. Tanzt wer nicht nach der Pfeife ihrer Launen, so können sie unerträglich werden, und wehe dem, der in einem Abhängigkeitsverhältnis dem Psychoterror dieses überall zwackenden Scherentieres ausgeliefert ist.
Andererseits sind sie wahre Künstler darin, mit Inspiration und Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter neue Wege zu gehen. Sie dominieren durch die Kraft der Psyche, durch die Wärme, die sie in eine nüchterne Arbeitsatmosphäre bringen können. Kommt auch nur die kleinste Beschwerde über die Gestaltung des frisch renovierten Pausenraumes, so wird eher dieser neu tapeziert als eine dringend benötigte Schreibmaschine gekauft.
So ist es denn auch gut, wenn sie sich von vorneherein Berufen zuwenden, in denen es um Fürsorglichkeit, um Zuwendung und um die "Gemütlichkeit" geht.
Wenngleich bei Musikern oft die hyperromantischen Sülzer und Schmalzer unangenehm auffallen, ein Phänomen, das auch für Schriftsteller gilt (Peter Alexander, Hermann Hesse).
Geeignet sind Krebs auch als KrankenpflegerInnen, Hebammen oder Frauenärzte
Mit der Seele ihrer Klientel setzen sich Astrologen, Esoteriker oder Psychologen auseinander.
Zwei klassische Berufe für dieses Wasserzeichen: Seefahrer und Fischer.
In der Politik findet sich der Innenminister oder die "Übermutter" der Partei, die in manchen Fällen mehr hinter den Kulissen die Fäden zieht (Angela Merkel, Herbert Wehner, Friedrich Zimmermann, Otto Schily).

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